Es handelt sich um ein vollkommen durchgesintertes und sehr „kompaktes“ Produkt, dessen wesentliches Merkmal seine extrem niedrige „Porosität“ mit einer Wasseraufnahme von < 0,5% ist. Auf Grund der sehr geringen Wasseraufnahme ist Feinsteinzeug frostbeständig.
Unglasiertes Feinsteinzeug hat eine sehr gute Abriebbeständigkeit und eine hohe Bruchfestigkeit. Dadurch ist es hervorragend geeignet für Flächen mit intensiver Nutzung wie Flure und in Industrieanlagen. Die geringe Porosität erlaubt es das Material zu polieren. Die Oberfläche von unglasiertem FSZ kann durch unterschiedlich gefärbte Keramikpulver oder durch lösliche Salze dekoriert werden. Allerdings ist die Vielfalt der möglichen Optiken eingeschränkt.
Neben dem unglasierten Feinsteinzeug wird in zunehmendem Maße glasiertes und bedrucktes FSZ hergestellt. Dieses Material bietet die Möglichkeit eine enorme Vielfalt an Dekoren zu erzeugen. Beispielsweise werden unterschiedlichste Steine, Hölzer, Stoffe, Kork, Leder etc. kopiert. Von unglasiertem Steinzeug unterscheidet sich glasiertes FSZ vor allem durch eine etwas höhere Bruchfestigkeit und völlige Frostunempfindlichkeit. Die anderen Eigenschaften, wie z.B. chemische Beständigkeit, Rutschhemmung und Ritzhärte können je nach Art der Oberfläche sehr unterschiedlich sein.
Steingut ist eine Gattung der porösen Tonkeramik (Tongut). Die Farbe variiert zwischen weiß und rotbraun. Steingut besteht aus Tonmineral sowie Quarz und Feldspat. Darüber hinaus kann Steingut noch andere Minerale wie zum Beispiel Calcit enthalten. Die Brenntemperatur ist niedriger als bei Porzellan (900–1100 °C). Aufgrund der geringen Brenntemperatur wird Steingut im Gegensatz zu Steinzeug beim Brennen nicht wasserdicht und wird daher in der Regel glasiert; erst diese Glasur sorgt für die notwendige Abdichtung.
Steingut ist im Gegensatz zum Porzellan nicht durchscheinend. Steingut wird in älterer Literatur und auch heute noch von vielen Laien mit Steinzeug verwechselt. Das mag an der ähnlichen Wortbildung liegen, aber auch an der optischen Ähnlichkeit der Scherben, vor allem bei Feinsteinzeug, bei welchem dieselben Verzierungs- und Glasurtechniken wie beim Steingut zur Anwendung kommen. Als Merksatz hat sich der Ausspruch „Steingut ist Zeug und Steinzeug ist gut“ bewährt.
Steingut wurde früher und wird auch heute noch im Haushalt wegen seiner einfacheren und kostengünstigeren Herstellung als Ersatz für Porzellan verwendet. Es ist bis heute sehr beliebt als Tischgeschirr. Viele Steingutfirmen produzierten im ausgehenden 19. und beginnendem 20. Jahrhundert auch Wandfliesen und Einlageplatten für Möbelstücke. Nicht glasiertes Steingut, Terrakotta wird für Blumentöpfe und Fußbodenbeläge verwendet.
Fliesen werden bei der Herstellung gebrannt. Bei dem Brandprozess verliert der Fliesenrohling Wasser.
Das führt dazu das die Fliese, durch diese „Schrumpfung“, an Größe verliert.
Dieser Prozess läuft nicht immer gleichmäßig ab. Dadurch kann es zu Maßungenauigkeiten (Caliber) kommen.
Fliesen sind das älteste Gestaltungsmittel im Hausbau. Schon immer haben Menschen ihre Häuser mit Fliesen, Mosaiken oder mit Steinen ausgelegt.
Fliesen sind heut zu Tage ein Hightech Produkt. Durch immer bessere Maschinen, Kleber und Verlegearten nahmen auch die Fliesen in Form und Farbe in ihrer Vielfalt zu. Für fast alle Bereiche gibt es eine „Fliesenlösung“. Sie sind oft Chemikalienfest, Ölfest oder Frostsicher. Durch die hervorragende Speicherung von Wärme, eignen Sie sich besonders in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Die Widerstandsfestigkeit von Fliesen ist selbst bei höchster Beanspruchung enorm (Banken, Rathäuser, Supermärkte).
Nach EG – Bauprodukten-Richtlien müssen Bodenbeläge nutzungssicher sein. Die erfordert in verschieden Bereichen, in den Unfallgefahr zu vermuten ist, die Einhaltung besonderer Anforderungen.
Diese wurden von den Berufsgenossenschaften und den Versicherern erarbeitet.
Bereiche mit Rutschgefahr (z.B. Verkehrsflächen in öffentlichen Gebäuden, Geschäftsräume im Groß- und Einzelhandel, Schwimmbäder, Sanitärräume) erfordern rutschhemmende Bodenbeläge.
Bei kleinformatigen Fliesen (Mosaik) wirkt sich der hohe Fugenanteil hinsichtlich des Grades der Rutschfestigkeit positiv aus.
Man unterscheidet bei diesen Belägen in Barfußbereich und in den Bereich den man mit Schuhwerk betritt.
Der private Bereich ist nicht reglementiert!
Die Rutschhemmung von Fliesen wird auf einer schiefen Ebene gemessen:
R9 6° bis 10°
R10 10° bis 19°
R11 19° bis 27°
R12 27° bis 35°
R13 > 35°
Alle Bodenbeläge sind dem Verschleiß ausgesetzt. Dieser hängt im wesentlichen von folgenden Faktoren ab:
Im Normalfall wird er Verschleiß durch die Begehung verursacht. Glasiertes Steinzeug und Feinsteinzeug zeichnen sich durch ihre besonders pflegeleichte Oberfläche aus. Regelmäßig gereinigt und für den jeweiligen Anwendungsbereich zweckmäßig ausgewählte Steinzeugfliesen haben eine lange Lebensdauer.
Um den Abrieb zu testen werden verschiedene Mischungen aus Quarzsand, Sand und Schmutz in Verbindung mit einer Auflast und mit Bewegungsabläufen auf der Oberfläche angewandt.
Die Gruppen:
Bodenfliesen werden in der Regel bei höheren Temperaturen gebrannt. So wird das Material besonders hart. Auch eine andere Zusammensetzung sorgt für die notwendige Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Bodenfliese. Wandfliesen werden nicht durch hohe Gewichte belastet dadurch ist die Rohstoffzusammensetzung oft anders. Temperatur und die Brenndauer der Wandfliese liegen meist weit unter dem der Bodenfliese.
Für Bodenfliesen wird meist das Feinsteinzeug verwendet, das bei bis zu 1600° C gebrannt wird. So wird eine hohe Abrieb– und Widerstandsfestigkeit erreicht.
Bodenfliesen können auch an der Wand verklebt werden. Durch den wesentlich weicheren Scherben sind reine Wandfliesen in der Regel nicht für den Boden geeignet (Bruch, Abrieb)
Noch bis in die 90 Jahre des vorherigen Jahrhunderts wurden Fliesen teilweise „in Speiß“ gesetzt. Viele Fliesenleger bezeichnen diese Art der Fliesenverlegung als die eigentliche Art Fliesen zu verlegen.
Mit denn ständig verbesserten Fliesenklebern konnte auch das Format der Fliesen wachsen.
Fliesenkleber sind High End Chemie Produkte. Durch Zugabe von Kunststoffen steigt die Klebekraft immer weiter.
Am bekanntesten ist der „Flexkleber“. Flexkleber ist für fast alle Untergründe geeignet. Er zeichnet sich durch seine „Flexibilität“ aus. Er ist in der Lage Spannungen im Untergrund auszugleichen. Durch seinen hohen Gehalt an Kunststoffen hat er eine sehr hohe Klebekraft, was vor allem bei der Verlegung von großformatigen Fliesen sehr hilfreich ist (verrutschen der Wandfliesen). Frostsicherheit gehört auch zu seiner Ausstattung.
Flexkleber ist in der Regel ist ein hydraulisch abbindender Dünnbettmörtel auf Zementbasis, mit hohem Kunststoffanteil, hochflexibel, für die Anwendung des Dünnbettverfahrens beim Verlegen von Fliesen im Innen- und Außenbereich. Nach Durchhärtung absolut wasser- und frostfest. Hohe Standfestigkeit durch Faserverstärkung.
Unser Flexkleber, der HF 80-Flex. Special, ist einsetzbar für das Kleben von keramischen Wand- und Bodenfliesen, Kleinmosaik aus Keramik, Betonwerkstein- und Natursteinplatten sowie Feinsteinzeug. HF 80-Flex. Special ist einzusetzen auf Beton, Zement, Kalkputz, Estrich, Gipsestrich (Anhydrit), Putz außen an Fassaden. Ferner auf Betonfertigteile bzw. Betonfertigelemente, hier jedoch sind 6 Monate Wartezeit für die Durchtrocknung zu berücksichtigen. Ebenfalls geeignet für die Verklebung Fliese auf Fliese, auf Gipskarton, Gipsputz, Fermacell, Spanplatten V100, Dämmplatten.
Selbstverständlich gibt es je nach Voraussetzung (z.B. weißer Naturstein) noch eine Vielzahl weiterer hochflexibler Kleber.
Fugen sind nicht nur ein gestalterisches Mittel. Durch die flexiblen Fugenmassen wird ein Teil der Oberflächenspannung abgebaut. Fliesen können diese Spannung nicht aufnehmen und würden sich recht bald gegenseitig vom Untergrund abdrücken.
Moderne Fliesen werden nach dem Brand von einer Maschine auf genaues Maß geschnitten. Sie werden kalibriert (erkennbar an der recht scharfen Kante). Unkalibrierte Fliesen weisen eine „Rundkante“ auf.
Durch ihre Kalibrierung ist es bei diesen Fliesen möglich die Fugen extrem schmal zu halten. 2 mm sollten aber nicht unterschritten werden. Kalibriertes Material mit engen Fugen ist anspruchsvoll in der Verlegung. Breitere Fugen und nichtkalibrierte Fliesen verzeihen Unebenheiten im Untergrund.
Die Fliesen mit der normalen Kante sind durch den Brennvorgang nie zu 100% maßgenau (siehe Caliber). Und so empfiehlt es sich das man je nach Material genau abwägt welche Fugenstärke man wählt.
Einfach mehrere Fliesen miteinander vergleichen. Fugen aber auch hier nicht kleiner als 2-3 mm.
Wer in Küche und Bad lästige Kalkflecken entfernen möchte, sollte sich, bevor er dem Kalk den Garaus machen möchte, darüber informieren, welches die geeigneten Mittel sind. Um Kalkflecken zu entfernen, gibt es zahlreiche Methoden und Mittel. Wer zum Kalkflecken Entfernen auf chemische „Putzmittel“ verzichten möchte, kann es mit einfachen Haushaltstipps aus Omas Rezeptbuch versuchen. Kalkflecken lassen sich zum Beispiel mit Orangen- und Kartoffelschalen entfernen. Ein einfacher und wirksamer Reiniger zum Entfernen von Kalkflecken ist zum Beispiel auch Essig oder Essigreiniger. Lässt man den Essig über Nacht einwirken, werden Dusch- und Brauseköpfe wieder glänzend sauber.
Natürlich bieten wir auch für solche Fälle das passende Mittel vom Fachmann.
Fugen für den Boden basieren immer noch in erster Linie auf Zement. Natürlich möchte man bei einer schönen braunen Fliese vielleicht nicht auf eine Fuge verzichten die sehr schön zum gesamt Bild passt. Farbige Bodenfugen benötigen, um die erforderliche Farbe zu erreichen, Farbpartikel.
Wenn jetzt aber diese Fugen nicht sehr gleichmäßig abgewaschen werden kann es dazu führen das an machen Stellen die Farbpartikel einfach weggewischt werden. So entstehen dunkle und weniger dunkle Stellen im Fugenbild.
Auch sogenannte „Laufstraßen“ werden mit der Zeit dunkler und verschmutzen. Am empfehlenswertesten ist es wenn man beanspruchte Fugen in einem normalen Grauton ausfugt.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall, Sanitär-Silikon im Bad zu verwenden. Die klimatischen Bedingungen in Duschen und Bädern sind ideal für das Wachstum von Schimmelpilzen. Silikone für den Sanitär- und Feuchtraumbereich werden von den Herstellern deshalb mit pilzhemmenden Bestandteilen ausgerüstet, sogenannten Fungiziden. Auf diese Weise wird das Wachstum zumindest für einen gewissen Zeitraum verhindert.
Schimmel wächst auf Materialien, z.B. in Duschen, die eine erhöhte Feuchtigkeit aufweisen, beispielsweise durch Kondensbildung an nicht-isolierten Wänden. Auch Wasser das nach dem Duschen nicht entfernt wurde begünstigt die Schimmelbildung.
Der Trend bei den Fliesenformaten geht zu immer größeren Fliesen. Im Bodenbereich ist das 30×60 Format fast schon Standard. Das bringt jedoch ein paar Probleme mit sich. Die Fliesen brauchen eine größere Dicke um noch die erforderliche Stabilität gewährleisten zu können. Ein weiteres Problem ist der Untergrund. Er muss auf alle Fälle extrem ordentlich gearbeitet sein. Kleine Hügel, Kleberreste oder andere Unebenheiten sind bei größeren Formaten sehr gefährlich. Die Fliese steht gleich hoch und es können Hohlstellen entstehen. Diese sind vor allem im Bodenbereich unbedingt zu vermeiden da sonst die Stabilität und auch die Frostsicherheit gefährdet ist.
„Glasierte Kanten“ oder „Jolly Fliesen“ wie sie oft genannt werden sind früher weit verbreitet gewesen. Neue Produktionsverfahren und das Aufkommen von Eckschutzschienen haben die glasierten Kanten fast verschwinden lassen.
Heute gibt es Alu, PVC, Kupfer und die am weitesten verbreiteten Edelstahlschienen. Sie haben vor allem eine Schutzfunktion. Sie sollen den Fliesenbelag an den Kanten vor Schäden durch Anstoß verhindern. Mittlerweile haben sie auch eine gestalterische Aufgabe übernommen und werden als Dekoration eingesetzt. Sie sind gebürstet oder mattiert aber auch hochglänzend. Für fast jeden Belag gibt es die richtige Farbe und Form.
Es gibt natürlich Unterschiede in den Qualitäten der Fliesen. Folgende Punkte sollten berücksichtigt werden:
Das Abdichten des Untergrundes ist überall da erforderlich wo gelegentlich oder häufig mit Wasser zu rechnen ist. Im Privatenbereich ist das als erstes das Bad, aber auch die Sauna und natürlich das Schwimmbad.
Im Bad ist vor allem im Duschbereich die Wand und der Boden vor eindringendem Wasser zu schützen, vor allem wenn es sich um eine begehbare Dusche ohne Duschtasse handelt..
Bewährt hat sich das Behandeln des Untergrundes mit flüssiger Dichtfolie und Dichtbändern speziell für die Ecken.
Vor allem auf wasserempfindlichen Untergründen wir Gipsbauplatten (Rigipsplatten) ist die Abdichtung zwingend erforderlich. Man sollte jedoch immer den Untergrund in der Dusche vor Feuchtigkeit schützen.
Das selbe gilt insbesondere für den privaten Schwimmbadbereich.
Holz ist ein sehr schöner und angenehmer Baustoff. Er verträgt sich leider nicht so gut mit Wasser und ist daher nicht für das Bad geeignet. Viele Parkett- und Laminathersteller weisen auf sehr gute Kantenversieglung hin, aber diese Versieglung ist für ein Bad, bzw. einen Raum der ständig mit Feuchtigkeit belastet ist, nicht ausreichend. Das Holz nimmt die Feuchtigkeit auf und wird unansehnlich und zerstört.
In den letzten Jahren hat sich eine neue Fliesenart etabliert die dieses Problem löst, die Holzdekorfliese.
Sie vereinigt alle Vorteile einer Fliese mit der angenehmen Farbe und der Optik von Holz.
Sie sind sehr gut für Fußbodenheizung geeignet und wasserfest, mit der warmen Farben verschiedener Hölzer.
Aufgrund der immer weiter entwickelnden Produktionstechniken, in Farbe und Struktur, ist die Holzdekor Fliese fast nicht mehr von echtem Holz zu unterscheiden.